Schlossgarteneinweihung

Bürgermeister Gerhard Zeitler mit Schlossherrin Theresia Decker

Bürgermeister Gerhard Zeitler bedankt sich bei Schlossherrin Theresia Decker für die ertragenen Unannehmlichkeiten während der Baumaßnahmen

Trains Pfarrer Dr. Stanislaus Slabon besprengte das kürzlich fertig gestellte Mauerwerk und den neu angelegten Garten des Trainer Wasserschlosses mit Weihwasser. "Wir wollen Gott bitten, Schloss und Garten zu segnen, und dass alle, die hierher kommen die Gnade, Liebe und Nähe Gottes erfahren mögen", predigte der Pfarrer während der Andacht in der erst vor wenigen Jahren renovierten Schlosskapelle. Das Interesse der Gemeindebürger an den Baumassnahmen sei enorm gewesen, stellte Schlossherrin Theresia Decker in ihrer Rede fest. Sie habe deshalb die Einweihung vorgezogen, so dass sich die Bürger schon jetzt den Schlossgarten innerhalb der Mauern ansehen konnten. Eigentlich sollte der Schlossgarten erstmals am Tag des Denkmales im September für die Öffentlichkeit zugänglich sein. "Dass die Anlage heute schon fertig ist, erscheint mir wie ein Wunder", versicherte die Schlossherrin. Dies sei aber vor allem ein Verdienst des früheren Bürgermeisters Max Decker, sagte sie. Der zur letzten Wahl nicht mehr angetretene Decker habe alle Beteiligten und Ämter solange getrieben, bis die Massnahme in Angriff genommen wurde. "Ich habe die Gewissheit, dass die Gemeinde hinter mir steht, so toll gefunden", fügte sie emotional bewegt hinzu. Ohne dem Engagement der Gemeinde wäre die Anlage wohl erst in sehr ferner Zukunft wiederhergestellt worden, war sich Theresia Decker sicher. Die Gemeinde Train beteiligte sich mit über 100000 Euro an den Kosten der Baumassnahme, die insgesamt ziemlich genau eine Million Euro betrugen und bei der mit 70 Prozent das Landesamtes für Denkmalpflege den Löwenanteil übernahm. Für ihre Investition erhielt die Gemeinde das Recht für ihre Bürger den Schlossgraben im Winter zum Eisstockschiessen oder zum Schlittschuhlaufen zu nutzen. Das kurzzeitige Nutzungsrecht des Gartens für Veranstaltungen oder für Fototermine wurde ebenfalls festgeschrieben. Bürgermeister Gerhard Zeitler begründete das Engagement der Gemeinde aber noch mit einem weitern Argument: "Wie bereits Jahrhunderte vor uns ist die Erhaltung der Kulturgüter die vordringlichste Aufgabe der jeweiligen Generation". Mit dem Mauer- und Turmbau, die im Grundriß nach einem alten Plan der Hofmark Train von Ludwig Rössler aus dem Jahre 1817 angelegt wurden, wurde bereits im Frühjahr 2001 begonnen. Im West- und Südbereich der Weiheranlage sind dabei rund 4000 Qubikmeter Erde bewegt worden und ein grosszügig angelegter Schlossgraben, in dem sich die Karfen tummeln, ist entstanden. Zwei runde Türme, ein eckiger Turm im Südosten und eine etwa 120 Meter lange, hohe Schlossmauer umgeben das Schloss im Süden und Westen. Rund 150 Gemeindebürger feierten trotz einiger Regentropfen die Einweihung im Schlossgarten.