Aus der Sitzung vom 14. Dezember

Mallmersdorf – endlich einen zweiten Schritt gehen. Unter diesem Motto hatte der Gemeinderat Train zu seiner jüngsten Sitzung Planer eingeladen, die den Stand der Dinge in Sachen Weiterführung des Hochwasserschutzes im Ortsteil vorstellten.
Die Pläne für die eigentlich umfangreichen angedachten Maßnahmen liegen längst auf dem Tisch. Vor Jahren schon hatte man sich darüber geeinigt. Dann aber gab es von heute auf morgen einen Förderstopp. Die Planungen wurden weitestgehend auf Eis gelegt. Die einzige Möglichkeit nun noch zügig zu einem Ergebnis zu kommen stellt die einfache Dorferneuerung dar, betonten die Planer.
Bis zu 67 Prozent an Förderung seien so möglich. Die Maßnahmen die das neue Konzept beinhaltet bieten für den Ort eine deutliche Erleichterung. Bestehende Becken sollen hierbei ertüchtigt werden. Neue Rückhaltungen könnten geschaffen werden. Dazu könnten ein begrünter Abflussbereich sowie eine Untergrünung bestimmter landwirtschaftlicher Kulturen – etwa dem Hopfen – fließendes Wasser abbremsen. „Das kann deutlich mehr bringen als man gemeinhin denkt“, hieß es von den Planern. Hier gibt es in Mallmersdorf bereits erste Ansätze aus der Bürgerschaft: Fruchtfolgen werden zwischen den Landwirten abgesprochen. Untergrünung im Hopfengarten sei in der Regel schon Standard. „Sehr gut“, fanden das die Planer und boten, sollte Bedarf bestehen weitere Beratung an.
Das Projekt, das nach dem Willen des Rates zügig in die Wege geleitet werden. Es sei ein Anfang und eine Entlastung es dürfe aber nicht der letzte Schritt sein. Bürgermeister Gerhard Zeitler betonte: „Mallmersdorf liegt in einer Senke. Das zu hundert Prozent trocken zu bekommen ist Wunschdenken. Die Gemeinde wird aber definitiv alles tun, was getan werden kann.“
Eine Meinung, die die übrigen Ratsmitglieder teilten: Erste Schritt seien in den vergangenen Jahren zwar schon gemacht worden. Diese reichen aber längst nicht aus. Das die geplanten großen Maßnahmen nun lange auf sich warten ließen sei für die Ortsteilbürger verständlicherweise frustrierend. Nun sei es Zeit, andere Schritte zu gehen um zumindest erste Teile der Planungen zügig umsetzten zu können. „Wenn wir jetzt weiter abwarten ob die eigentlich geplanten Fördergelder freigegeben werden verlieren wir weitere Jahre und das darf nicht sein“, hieß es am Ratstisch.

Nachhaltigkeit, regenerative Energien, Klimaneutralität. Das sind Schlagworte die nicht nur die Republik sondern auch den Gemeinderat Train beschäftigen. Entsprechende fielen die Entscheidungen für die Weiterführung des Solarpotentialkatasters und für einen Förderantrag zur möglichen Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung schnell und einstimmig. In einem anderen Punkt hingegen brachte der Abend trotz langer Diskussion keine Einstimmigkeit.
Seit rund einem halben Jahr findet sich das Solarpotentialkataster als kostenloser Service für die Bürger auf der Homepage der Gemeinde Train. Schnell und einfach kann hier das Potential für das eigene Gebäude berechnet werden. „Das Kataster ist Anhaltspunkts für alle, die sich für eine Solaranlage auf dem eigenen Dach interessieren. Ein Punkt, der sehr wichtig für uns als Gemeinde ist denn um die Energiewende zu schaffen müssen wir die Bürger mit einbeziehen. Ohne sie ist das nicht zu schaffen“, betonte Josef Limmer, Energiebeauftragter der Gemeinde Train. Entsprechend soll das Angebot verlängert werden und den Trainern auch weiterhin kostenfrei zur Verfügung stehen.
Auch mit Blick auf eine mögliche kommunale Wärmeplanung ergriff Energiebeauftragter Limmer das Wort: Kommunen mit über 5.000 Einwohnern müssen wohl schon bald eine Wärmeplanung vorweisen. Train sei dafür zwar zu klein, interessant und nützlich für den Ort könne es trotzdem sein, „zumal es aktuell bis zu 90 Prozent Förderung geben kann.“ Train hat nun einen entsprechenden Antrag gestellt. Ob ein Wärmeplan für die Gemeinde aufgestellt wird, will der Rat im kommenden Jahr entscheiden.
Absolut einig war man sich am Ratstisch auch in einem weiteren Punkt: Die Grundsteuerhebesätze sollen im kommenden Jahr nicht angetastet werden: „Ich bin mir bewusst, das wir da im regionalen Vergleich recht günstig sind. Aber das Geld ist aktuell bei vielen Bürgern so knapp, dass wir die Grundsteuer nicht auch noch erhöhen müssen“, befand Bürgermeister Gerhard Zeitler.
Mit sieben zu sechs Stimmen denkbar knapp fiel hingegen die letzte Entscheidung der öffentlichen Sitzung aus: Hier sollen nun die Verträge vorbereitet und im Anschluss ein Verfahren für den Aufstellungsbeschluss einer Einbeziehungssatzung für vier geplante Grundstücke in Mallmersdorf eingeleitet werden.