Die Sanierung der Herrnstraße, eine der größten Tiefbaumaßnahmen der vergangenen Jahre in der Gemeinde Train kam heuer zu einem guten Ende. Der darin befindliche Abwasserkanal wurde mit so genannten Inlinern saniert, sämtliche Wasserabzweige wurden erneuert, zusätzlich erfolgte die vorschriftsmäßige Tieferlegung der Gas- und Stromleitungen. Gebaut wurden auch eine neue Zufahrt zum Schlossplatz und insgesamt 25 neue Parkplätze. Ein neues Drosselwerk gewährleistet den dosierten Ablauf des Oberflächenwassers bei Starkregen. Die Kreuzungspunkte wurden mit Granit ausgeführt und schön gestaltet. Zusammen mit der schmäleren Fahrbahn und dem barrierefreien Gehweg sollen sie zur Beruhigung des Verkehrs beitragen. Vorausschauend erfolgte die Verlegung von Leerrohren für Glasfaserkabel und für eine etwaige E-Ladestation für Elektroautos. Auch neue Straßenleuchten mit LED-Technik hat die Straße erhalten. Die Maßnahme hat Kosten von rund zwei Millionen Euro verursacht. Etwa die Hälfte davon bekommen wir als Zuschuss vom Amt für Ländliche Entwicklung. Rein zu Lasten der Gemeinde geht dagegen die Pfarrergasse, die heuer mit einem Kostenaufwand von rund 500.000 Euro ebenfalls komplett saniert wurde. Ich danke an dieser Stelle insbesondere den Anliegern der Baustelle für ihr Verständnis und ihre Geduld, wenn Lärm oder Schmutz für zusätzliche Belastungen im Alltag sorgten. Zum Dank waren alle Anlieger vor wenigen Wochen zu einem „Straßenfest“ in den Zehentstadl geladen. Mit „Speis und Trank“ wurden die neuen Straßen gebührend „eingeweiht“. Für den seit längerem geplanten Wanderweg vom Schlossplatz Richtung Ostenweg ergaben sich überraschend zusätzliche Forderungen von Seiten der Genehmigungsbehörden. Diese mussten von den Fachplanern und vom Amt für Ländliche Entwicklung erst ausgeräumt werden. Der Bau ist nun für nächstes Jahr vorgesehen. Eine wichtige Weichenstellung ist vor wenigen Wochen im Hinblick auf unser ehemaliges Bräustüberlgebäude erfolgt. Kernziel der Dorferneuerung war ja die Schaffung eines Dorfmittelpunktes, der vor vielen Jahren mit der Brauerei und dem Bräustüberl gegeben war. Der Gemeinderat hat bereits 2014 bei einem Seminar in Thierhaupten intensiv über die Dorfmitte diskutiert. Als Kernprojekt wurde von allen Beteiligten das Bräustüberl angesehen. Eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema fand Anfang 2015 statt. Hier wurde großes Einverständnis signalisiert. Ein weiteres Seminar folgte zwei Jahre später. Darüber hinaus wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt und fanden verschiedene Gesprächsrunden mit Fachleuten statt. Ergebnis: Eine reine Gaststätte wird sich schwerlich wirtschaftlich betreiben lassen. Wesentliche Bereicherung für ein Gasthaus und für die Gemeinde wären zusätzlich Gästezimmer, Seminarräume, Räume für Vereine und wenn möglich ein Saal. Diese Vorstellungen hat bereits im Sommer die Vorstandschaft der Dorferneuerung in einem Antrag an den Gemeinderat zusammengefasst. Die Räte haben ihn mit großer Mehrheit befürwortet. Seit kurzem gibt es nun ein neues Förderprogramm des Freistaates. Die Initiative „Innen statt Außen“ unterstützt die Kommunen bei ihren Bemühungen, die Ortskerne zu beleben und den Flächenverbrauch zu minimieren. Dafür gibt es große finanzielle Anreize: Bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten für die Projekte werden vom Freistaat übernommen. Unser Bräustüberl passt optimal in dieses Förderprogramm, vom Amt wurde dies bereits entsprechend signalisiert. Für die Planung erhalten wir 60 % Förderung. Die Leistungsphasen 1 und 2 dürfen wir bereits beauftragen. Der Gemeinderat wird in Abstimmung mit dem Amt in den kommenden Wochen diese Aufgaben an einen Architekten vergeben.