Geschichte

Kirchdorf liegt im Dreieck zwischen der Stadt Abensberg und den Märkten Siegenburg und Rohr.
Es ist in harmonischer Einfügung in die Hügellandschaft eines der typischen, stattlichen Pfarrdörfer in der "Unteren Hallertau". Der Hopfenanbau und die Land- und Forstwirtschaft sind zusammen mit bodenständigen Handwerksbetrieben und anderen Geschäftszweigen die wichtigsten Wirtschaftszweige. Zunehmende Bedeutung gewinnt der Ort mit Ausweisung eines neuen Baugebietes auch als Wohngemeinde mit gutem Verkehrsanschluss an die Region Ingolstadt, Landshut, München, Regensburg.
 
Mit der Fertigstellung der Autobahn A93 von Holledau - Regensburg, die das westliche Gemeindegebiet begrenzt bzw. durchschneidet, wurde 1977 die Flurbereinigung angeordnet und durchgeführt. Daran im Anschluss erfolgte der Einstieg in die umfassende Dorferneuerung für alle Ortsteile.
 
Die politische Gemeinde bildet die Orte Kirchdorf, Allhofen, Allmersdorf, Ober- und Untermantelkirchen, Pickenbach, Jauchshofen und Hapfendorf mit rund 900 Einwohnern. Durch die Gebietsreform kam der Weiler Wallersdorf zur Gemeinde Rohr.

 

Grossansicht in neuem Fenster: Barockkirche St. ElisabethZur kirchlichen Gemeinde mit der Barockkirche "St. Elisabeth" in der Ortsmitte gehören im weiteren die Ortschaften Aicha, Hörlbach und die Gehöfte "Frauenbauer", "Beckenhof" und Lehen mit zusammen rund 950 Seelen. Nach "Pollinger" ist der Name "Kirchdorf" auf die Umbenennung bereits bestehender Siedlungen im Zuge der Ausbreitung des Christentums, mit Bau der ersten Gotteshäuser zurückzuführen. Nach Pfarrer Reindl ("Hallertauer Skizzen") scheint Kirchdorf als frühbajuwarischer Kirchenplatz schon in der Einwanderungszeit bestanden zu haben und als ältestes "Kirchdorf" ein Mittelpunkt der ersten Mission gewesen zu sein. Der erste Pfarrer erscheint urkundlich 1225. 1350 berichtet die Diözesanmatrikel von einer Konsekration der Kirche. Ein Hügelgrab aus der frühen Bronzezeit (etwa 1700-1550 v. Chr.), nahe am Ort gelegen, lässt auf eine uralte Besiedelung schließen. Die historische Entwicklung des Gemeindegebietes wurde vor allem durch die Hofmark (Niedergerichtsbezirk) Kirchdorf bestimmt, die in der Hand verschiedener Adelsgeschlechter war. 
 


Bis 1785 saßen auf Kirchdorf die 1799 ausgestorbenen Grafen von Perusa, deren Wappenbild (Löwe) in das Gemeindewappen als Hinweis auf die Hofmark Kirchdorf übernommen wurde.
 
Das Schwert im hinteren Teil des Wappens erinnert daran, dass im 11. Jahrhundert Bischof Otto von Regensburg an das Kloster St. Paul in Regensburg Besitz in Kirchdorf geschenkt hat (Schwert als Attribut des hl. Paulus).
 
Die Rose weist auf die Kirchenpatronin von Kirchdorf, die hl. Elisabeth von Thüringen, hin.